Wozu sich politisch einbringen als Unternehmerin und Unternehmer?
Unternehmerinnen und Unternehmer sind heute manchmal der politischen Arbeit müde und es gibt nur noch wenige von ihnen als Abgeordnete in den Parlamenten. Die manchmal etwas fatalistische Haltung ist nicht gerechtfertigt und sie ändert sich üblicherweise, wenn man wirklich beginnt, sich einzubringen.
Dann sieht man sehr wohl, wie wertvoll und wie erfolgreich die politische Interessenvertretung tatsächlich ist und wie auch einzelne Unternehmerinnen und Unternehmer hier etwas bewegen können.
Natürlich ist es ein ständiger Kampf in einem politischen und medialen Umfeld, das den Unternehmern nicht sehr wohlgesonnen
ist, aber viele Verbände und Wirtschaftsvertreter leisten Großartiges. Und auch wenn es heißt, dicke Bretter zu bohren, zum Beispiel beim ewigen Thema der Bürokratie, und manche Wünsche der Selbständigen nicht Eingang in die Gesetze finden, genügt allein sich vorzustellen, was passierte, wenn in diesem Umfeld die Unternehmerverbände nicht diese Arbeit leisten würden. Daher unser Appell an alle Unternehmerinnen und Unternehmer: Bringen Sie sich ein!
Schlagkräftig durch die Bündelung der Kräfte:
Damit die Schlagkraft in der Politik weiter erhöht werden kann, setzen wir seit langer Zeit auch auf Synergien und Kooperationen mit anderen Mittelstands- und Wirtschaftsverbänden. Ein Vorgehen, das sich bewährt hat.
Deshalb arbeiten wir mit in den Gremien folgender Verbände:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.,
München/Brüssel/New York
Der vbw ist die freiwillige, branchenübergreifende und zentrale Interessenvereinigung der bayerischen Wirtschaft und vertritt 147 bayerische Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände. In den Branchen der vbw Mitgliedsverbände sind bayernweit etwa 4,8 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig, das sind fast 90 Prozent aller Beschäftigten im Freistaat.
Auch als Landesvertretung der BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.) und des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.) vertritt der vbw gemeinsame wirtschaftliche, soziale sowie gesellschaftspolitische Interessen.
Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft e. V. – BDWi,
Berlin
Der BDWi ist der deutsche Dachverband der Dienstleistungswirtschaft und vertritt 20 Dienstleistungs-Branchen, deren Berufsverbände sich in ihm zusammengeschlossen haben – mit insgesamt über 100.000 Dienstleistungsunternehmen, die vor allem mittelständisch geprägt sind.
European Small Business Alliance – ESBA
Brüssel
Am 15. Oktober 2018 feierte die European Small Business Alliance ihr 20-jähriges Bestehen als in Brüssel ansässige europaweite parteiunabhängige Organisation, die Klein- und Mittelunternehmen aus der gesamten Europäischen Union bei den EU-Institutionen vertritt. Sie ist anerkannter Partner der EU-Kommission. Durch ihre direkten Mitgliedschafts-, assoziierten Mitgliedschafts- und Kooperationsvereinbarungen vertritt die Allianz jetzt fast eine Million kleine und mittlere Unternehmen.
Ein Auszug aus unseren Leitsätzen und politischen Forderungen:
1. Erhalt eines starken EURO
Der EURO muss stark bleiben, durch strikte Einhaltung der Maastricht-Kriterien und durch eine automatische Sanktionierung von Verstößen bis hin zur Insolvenz eines Staates. Keine Inflation zu Lasten der Bürger im EURO-Raum – insbesondere vor dem Hintergrund der massiv gestiegenen Verschuldung der öffentlichen Haushalte während der COVID-Pandemie und des vollzogenen Einstiegs der Europäischen Union in eine Schulden- und Haftungsunion.
2. Energiewende mit Versorgungssicherheit
Die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hängt stark vom Energiepreis ab, daher darf die Energiewende nur bei gesicherter Energieversorgung umgesetzt werden. Die Energiekosten dürfen für den Mittelstand nicht steigen, sonst drohen weitere Betriebsverlagerungen - in Deutschland gehören sie bereits zu den höchsten in Europa.
3. Steuervereinfachung
Eine grundlegende Steuervereinfachung mit Abschaffung der Gewerbesteuer, Vereinfachung der Erbschaftsteuer und Reform der Umsatzsteuer muss wieder auf die politische Agenda. Das von Prof. Paul Kirchhof sowie führenden Länderfinanzministerien und Steuerexperten erarbeitete Bundessteuergesetzbuch weist den richtigen Weg.
4. Eigenkapitalstärkung des Mittelstands
Weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis der mittelständischen Eigentümer-Unternehmer, um international wettbewerbsfähig zu bleiben sowie Sicherstellung einer umfassenden Kreditversorgung. Reinvestierte Gewinne müssen steuerfrei bleiben.
5. Verwaltungseffizienz
Die Regierungen müssen die Verwaltungsabläufe überdenken, damit gesellschaftliche und unternehmerische Initiative nicht gelähmt wird. Nicht nur die staatlichen Maßnahmen in der COVID-Pandemie mit dem anfänglichen Impfdesaster haben eine mangelnde Kreativität und Flexibilität sowie eine stellenweise Überbürokratisierung deutlich vor Augen geführt.
Auch für die großen Aufgaben der nächsten Jahre für unsere Wirtschaft und Gesellschaft – wie dem Bestehen im Wettbewerb mit den asiatischen Staaten und der Lösung der absehbaren Auswirkungen der demographischen Entwicklung – sind Flexibilität und Kreativität notwendig.
6. Soziale Marktwirtschaft
Wir Eigentümerunternehmer sehen uns der sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards verpflichtet und wenden uns vehement gegen die Tendenz des immer mehr regulierenden Staates und die Abwälzung der weiter steigenden Sozialstaatskosten auf die Lohnnebenkosten. Umso mehr vor dem Hintergrund der demographischen Zeitbombe, die in 5-10 Jahren mit dem Beginn der Pensionierung der Baby-Boomer-Generation platzen wird.
Ein Ansporn zum Verständnis für die Belange des Mittelstands:
Der Deutsche Elite-Mittelstandspreis ist einer der ältesten und renommiertesten Preise des Mittelstandes an die Politik. Er wurde 1994 ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich von der Stiftung und der Verbandsgruppe Wir Eigentümerunternehmer verliehen. Mit ihm werden Persönlichkeiten des politischen Lebens geehrt, die sich besonders um die Belange des deutschen Mittelstandes verdient gemacht haben.
Der Preis ist gleichzeitig Ansporn, die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen auch künftig konsequent im Fokus zu behalten. Damit ist der Preis also auch ein wichtiges Instrument, um öffentlich und in der Politik auf die Belange des Mittelstandes aufmerksam zu machen.
In 2018 feierte der Preis Jubiläum und er wurde zum 25. Mal verliehen. Normalerweise wird jedes Jahr nur ein Politiker/-in damit ausgezeichnet, aber aus Anlass des Jubiläums erhielten in Berlin im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden zwei Politiker diese begehrte Auszeichnung: der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Stephan Weil, MdL und der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag Christian Freiherr von Stetten, MdB. Im Jahr 2019
folgte als Laureat der stellvertretende hessische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
Und Anfang 2020 sollte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet diesen Preis erhalten. Aber die Corona-Pandemie verhinderte bisher die feierliche Preisverleihung - eine Online-Veranstaltung wäre der Tradition des Preises nicht würdig gewesen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Deutschen Elite-Mittelstandspreis:
https://wir-eigentuemerunternehmer.de/deutscher-elite-mittelstandspreis-2/
Die Verleihung des Deutschen Elite-Mittelstandspreises wird unterstützt und gefördert von einer Reihe weiterer europäischer und deutscher Mittelstandsverbände, die zusammen über 1 Million Klein- und Mittelbetriebe sowie Freiberufler vertreten.
Zur Zeit sind dies:
Bisherige Preisträger:
Hier gelangen Sie zu einer Übersicht über alle Preisträgerinnen und Preisträger seit 1994.
Link: https://wir-eigentuemerunternehmer.de/uebersicht-aller-preistraeger/
Auch Sie können unserer Jury Vorschläge für zukünftige Preisträger machen.
Wir freuen uns auf Ihre Empfehlung (mit Begründung) an: info @ ewif.de